Die Frage nach dem Ursprung des Lebens beschäftigt die Menschen seit jeher. Aber erst nachdem Darvin im 19. Jahrhundert seine Theorie der Evolution durch natürliche Selektion entwickelt hatte, war es möglich, sich diesem Thema wissenschaftlich zu nähern. (Watson et al., 1992)
Die Evolutionsbiologie, und so auch diese Arbeit, baut
auf der Annahme auf, daß ein evolutionärer Prozeß existiert
und sich die Organismen
phylogenetisch
entwickelt haben, d.h. in Form eines
Stammbaums, ausgehend von einem gemeinsamen Vorfahren.
Ernst Haeckel
drückte dies 1884 so aus:
,,Entweder giebt es eine Phylogenie, oder es giebt keine!
Entweder entwickelt sich die organische Welt phylogenetisch oder nicht!
Zwischen dieser Alternative giebt es keine ehrliche Vermittlung¡`
![]() |
Seit dem letzten Jahrhundert wird versucht, die Entstehung des Lebens anhand von phylogenetischen Stammbäumen immer detaillierter zu rekonstuieren, so z.B. von Haeckel in seinem monophyletischen Stammbaum der Organismen von 1866 (Abb. 1.1).
Auch diese Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, Teile des Stammbaumes des Lebens zu rekonstruieren und damit einen Einblick in die Entstehung heute bestehender Lebensformen und ihrer Phänomene zu gewinnen.